Die Bewegung erklärt ihren Auftrag folgendermaßen:

„Globale Erwärmung, Verlust von Arten. Armut und Boat People. Unterdrückung und Überwachung. Isolierung und Burnout.
Wir unterschreiben Petitionen, essen organisch, recyceln und leben mit weniger – und trotzdem wird der insgesamt negative Trends beschleunigt. Die Wissenschaft zeigt uns die Grenzen auf und warnt davor, dass deren Überschreiten weltweite, eng miteinander verwobene Krisen auslösen wird.

Dies ist ein Notfall. Open State ist ein Ausgang.“

Die Idee dahinter ist nichts Geringeres, als mit Open Source und Do It Yourself (DIY) unseren Planeten zu retten. Das soll funktionieren, indem Open State Bereiche zusammenführt, die bisher getrennt voneinander existierten: Startup-Welt, DIY-Szene und Umweltschutz. Unter DIY wird übrigens nicht die Strick-, Häkel- oder Heimwerkerfraktion verstanden, sondern die Offenlegung von Bauplänen und ein laufender Austausch und Weiterentwicklung. Also das, was es im Open Source Bereich mit Linux oder Firefox bereits gibt.

Auf der Website klingt es so: „Die Überwindung des derzeitigen Systems klingt utopisch, ja, aber was ist die Alternative, wenn unsere Gegenwart unerträglich geworden ist? Werden wir die Generation sein, die dabeistand, als unsere Biosphäre zusammenbrach und wir unsere Würde verloren?“

Das Credo lautet: Wir können das Klima selbst retten und brauchen keine Konferenzen von irgendwelchen Politikern.

Offene Produkte sind die Zukunft, davon ist die Szene überzeugt. Solche, die man selbst bauen, verbessern und reparieren kann. Warum nicht also mit umweltfreundlicher und nachhaltiger Technologie direkt von Anfang an dabei sein? Die Menschen davon überzeugen, dass der Schutz des Klimas einfach von Zuhause aus funktionieren kann?

Den praktischen Beweis soll ein Innovationscamp (POC21) im September in Paris liefern. Einen Monat lang werden Erfinder, Trainer, Marketing-Fachleute, Produktentwickler, Designer und Programmierer in einem alten Schloss neue DIY- und Open-Source-Produkte, die die Mitte der Gesellschaft erobern können, austüfteln. Abgedeckt werden dabei die Bereiche Wohnen, Energie, Ernährung, Mobilität und die Kommunikation mit Sensorik und dem Internet der Dinge. Cir­cu­lar Eco­nomy lau­tet dabei das Stich­wort. Dar­un­ter ver­ste­hen die Orga­ni­sa­to­ren eine Öko­no­mie der Kreis­läufe: Abfall soll recy­celt und wie­der ver­wer­tet wer­den und Ener­gie erneu­er­bar gewon­nen wer­den.

Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

Bildquelle: www.openstate.cc