Neben den mehr oder weniger nützlichen Dingen des Alltags sind auch reine Schmuck- und Deko-Objekte entstanden. Aus Katzenfutterdosen und -tüten wurden Broschen und Knöpfe, unter dem Motto „ausgetrunken“ fielen aus farbigen PET-Flaschen und Aludosen (alles gefunden und/oder von Freunden mitgebracht) Ohrringe an und das Thema „ausgelesen“ spiegelte sich in gefalteten Büchern und Origami-Blüten wider.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd veranstaltet jedes Jahr am ersten Dezember-Wochenende einen sogenannten Kunstbasar. Bis zum Juli kann man sich dort mit einer Mappe und Exponaten bewerben. In diesem Jahr habe ich mich mit dem Thema Upcycling beworben und auch einen Platz bekommen. Damit war ich allerdings nicht nur allein auf weiter Flur sondern auch krasse Außenseiterin. Denn inmitten von vorweihnachtlichen Kerzen, Gold und Silber etc. waren meine Objekte für einige vom Ansatz her zwar löblich, für die breite Masse aber zum Kaufen doch eher ungeeignet. Das Publikum, mehrheitlich deutlich Ü60 und weiblich, konnte mit dem Begriff „Upcycling“ nichts anfangen („Übersetzen Sie das doch mal ins Schwäbische“) oder wollte lieber Sterne aus „schönem neuen roten Papier“ und nicht aus alten Buchseiten gefaltet. Der materielle Gewinn der zweitägigen Veranstaltung hat immerhin meine Standgebühren gedeckt.

Ich lerne daraus: Die schwäbische Provinz ist noch entwicklungsfähig. Ich sollte es vielleicht in 10 Jahren noch einmal versuchen. Entmutigen lasse ich mich allerdings noch lange nicht. Eine Auswahl meiner Weihnachts-Objekte gebe ich an zwei verschiedene Gmünder Läden, die sie verkaufen wollen. Das Publikum dort ist deutlich jünger und die erste Tendenz ist vielversprechend!