Kürzlich habe ich an einem „WELTBEWUSSTen Stadtrundgang“ in Aalen teilgenommen. Dabei ging es um Globalisierung und nachhaltigen Konsum. Der Treffpunkt (vor dem Weltladen) war auch gleich die erste Anlaufstation. Am Beispiel von Schokolade und deren Hauptbestandteil Kakao erfahren wir etwas über die Kinderarbeit in den Anbauländern und über unsere Möglichkeiten als Konsument/innen. Verschiedene Siegel sollen uns bei der Entscheidung für oder gegen eine Schokolade die Entscheidung leichter machen. Es gilt aber die unterschiedlichen Standards zu beachten: das europäische Biosiegel sagt z.B. nur etwas über den Anbau nicht aber über die Handelsbedingungen aus. Die Angaben auf den im Supermarkt erhältlichen Tafeln sind eher spärlich, wie uns Saskia Schrörs vom BUND anhand von gesammelten Schoko-Verpackungen beweist. Beim Einkauf im Weltladen kann man dagegen wenig falsch machen.
Nach einer anschließenden leckeren Verkostung geht es weiter zur nächsten Station, der Modeboutique Dr. Skate. Hier spüren wir der Weltreise einer Jeans nach: Von den Haupt-Anbauländern (z.B. Kasachstan), wo die Baumwolle auf großen Plantagen in Monokultur angebaut wird, über die Spinnereien in der Türkei und den Webereien in Taiwan, wo der Jeansstoff hergestellt wird, geht es nach Tunesien, wo der Stoff seine Indigofarbe erhält, die zuvor in Polen produziert wurde. Danach geht es nach Bulgarien, wor der fertige Jeansstoff veredelt und dann in China mit Knöpfen und Nieten aus Italien zusammengenäht wird. In Frankreich schließlich wird der „Stone-washed-Effekt“ mit Bimssteinen aus Griechenland erzielt um am Ende dann in Deutschland das Firmenlabel einzunähen und den Aufdruck „Made in Germany“ zuzufügen. Aber es geht auch anders: Es gibt z.B. Textilproduzenten, die sich ihrer Verantwortung sowohl für die Anbau- als auch die Arbeitsbedingungen bewusst sind und ihre Kleidung nachhaltig produzieren. Eine andere Möglichkeit ist der Second-Hand-Einkauf oder Tauschparties.
Die dritte ist die Geldstation, sprich eine Bank. Mit der Entscheidung für oder gegen ein Konto/eine Geldanlage bei einem Geldinstitut sind wir mitverantwortlich dafür, ob ein Rüstungskonzern einen Kredit bekommt oder Kleinbauern Mikrokredite zu günstigen Konditionen erhalten. Ein Mitspracherecht als Kunde hat man nur bei den Genossenschaftsbanken. Wir erhalten viele Informationen, die in ein kurzweiliges Rollenspiel verpackt sind.
Die letzte Station widmet sich dem Thema „Plastik“. Wir besuchen die Meeresausstellung im Aalener Um-Welthaus und stellen fest, dass wir in einer Welt voller Plastik leben und sich die Abfallprodukte u.a. auch am Strand und im Meer (Stichwort Mikroplastik) wiederfinden. In der Diskussion stellen wir den Kunststoffen in unserem Alltag (Plastikflaschen, Lebensmittelverpackungen, Textilfasern) umwelt- und gesundheitsverträgliche Alternativen gegenüber.
Am Ende des Rundgangs gibt uns Saskia von ihr recherchierte Listen mit Bezugsquellen, Fragestellungen und Broschüren zum Thema mit. Es hat Spaß gemacht und jetzt weiß ich wieder mehr!
Eine sehr gute Quelle zum Thema ist die Website www.weltbewusst.org/konsum/
Termine für den Aalener Stadtrundgang: www.um-welthaus.de
Broschüre zum WELTBEWUSSTen Stadtrundgang zum Download (Externer Link) | |
Broschüre zum Thema Plastik (Externer Link) |
Bildquelle: www.weltbewusst.org/
Kommentare von Andrea