Das Upcycling-Projekt hat Eingang in meinem Alltag gefunden. Ähnlich wie die Pioniere des → „Upcycle it“ habe ich auch verschiedene Lernstadien durchlaufen: Den Blick bei Spaziergängen fest auf den Boden geheftet und unseren „Gelben Sack“ einer laufenden Inhaltskontrolle unterziehend bin ich zur Abfalljägerin geworden. Ich habe mit allen möglichen Materialien und Werkzeugen experimentiert und einiges für mich ausgeschlossen. Zum Beispiel bearbeite ich PET-Flaschen inzwischen nur noch mechanisch, nicht mehr mit Hitze. Dabei entstehen giftige Dämpfe, die ich auch nicht über geöffnete Fenster ungefiltert nach draußen entlassen möchte. Nach einem jahr selektiere ich viel mehr und konzentriere mich auf wenige Materialien: Papier, PET-Flaschen, Shampooflaschen, Aludosen.
Entwickelt hat sich bei mir ein anderes allgemeines Problemlösungs-Verhalten. Ich brauche einen neuen Topfreiniger? Den bastele ich mir doch selbst aus alten Obst- und Gemüsenetzen. Mein Stifte-Etui fällt auseinander? Ich schneide einfach zwei leere Shampooflaschen an einer geeigneten Stelle auseinander und schiebe den kleineren Teil als Deckel über den größeren. Vorher bohre ich noch ein Loch in den Deckel, damit die Luft entweichen kann. Ich brauche ein Ordnungssystem für Kleinteile, die ich an die Wand neben meinem Werktisch aufhängen kann? Dafür eignen sich leere PET-Einwegflaschen, deren oberes Drittel ich abtrenne, in regelmäßigen Abständen ein paar Zentimeter einschneide, loche und dann mit einer Heftklammer verschließe. Das sind nur ein paar Beispiele die zeigen sollen, dass sich bei mir etwas verändert hat.
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