Derzeit ist eine Wanderausstellung von ROBIN WOOD ergänzt um viele regionale Informationen und Mitmach-Stationen im Um-Welthaus in Aalen zu besichtigen.

Ich erfahre, dass die Deutschen im Schnitt und aufs Jahr gerechnet rund 250 Kilogramm Papier pro Kopf, Menschen in Ländern auf der anderen Seite der Erdkugel dagegen nicht mal ein Zehntel davon verbrauchen. Damit gehört Deutschland zu den fünf größten Papierverschwendern weltweit. Am höchsten ist der Papierverbrauch in Belgien und Luxemburg: 330 Kilogramm/Kopf/Jahr.

Längst ist anerkannt, dass der weltweit steigende Papierverbrauch Umwelt und Klima belasten sowie Land- und Menschenrechte für Papier verletzt werden. Denn: Nur ein geringer Teil unseres Papiers wird aus dem Holz deutscher Wälder hergestellt. Über 80% der Rohstoffe für unser Papier stammen aus Wäldern und Holzplantagen anderer Länder. Die Zellstoffindustrie belastet die Umwelt stark beim Bleichen. Denn immer noch werden 93% des Zellstoffs mit Chlor gebleicht und nur 5% mit Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid.

Die Ausstellung macht auf diese globalen Zusammenhänge sowie die Schäden aufmerksam, die der hohe Papierkonsum in den Herkunftsländern des Zellstoffs anrichtet. Und zeigt Ideen auf, wie wir davon wieder runter kommen.

Verpackungen machen neben den grafischen Papieren die größte Gruppe aus.Möglichkeiten, den Papierverbrauch zu reduzieren:

  • Vermeiden, wo es möglich ist unverpackte Waren kaufen.
  • Zeitungen und Zeitschriften mit anderen LeserInnen teilen.
  • Papier doppelseitig bedrucken oder die Rückseiten als Konzeptpapier nutzen.
  • Für alle Bereiche Altpapier nutzen.

Deutlich wird allerdings, dass Papierrecycling in jedem Fall ein Downcycling ist. Denn dabei werden oftmals die Fasern verkürzt, sodass das recycelte Papier nicht mehr an die Qualität von neuem Papier heranreicht. Kürzere Fasern bedeuten nämlich eine verringerte Reißfestigkeit. Das Ende des Downcyclings ist dann erreicht, wenn der Material- und Energieaufwand beim Recyceln höher ist, als es bei Primärfasern der Fall wäre. Dann bleibt nur noch die „thermische Verwertung“ (=Verbrennung), bei der der Energiegehalt genutzt wird.

Bildquellen: Wanderausstellung ROBIN WOOD und Ergänzungen vom BUND