Kürzlich bin ich in Hamburg gewesen und habe mir dort im → Museum für Kunst und Gewerbe eine interessante Ausstellung angesehen: → Pure Gold – Upcycled! Upgraded! Der Titel beschreibt exakt den Inhalt der Ausstellung. Es geht nämlich um das Thema Müll und es werden Ansätze zur Wiederverwendung von bereits verarbeitetem Material als Rohstoff für die Erschaffung neuer und hochwertigerer Objekte gezeigt. Aus Müll wird Gold. Aber dieser Ansatz trifft nur auf einen Teil der Exponate zu.
Ein anderer Teil verwendet neue Ausgangsmaterialien für die Produktion von Dingen, die normalerweise aus anderen Rohstoffen hergestellt werden. Ein Beispiel ist der „Große Donutteppich“, der aus miteinander verflochtenen unbenutzten Plastiktüten hergestellt wurde. Oder aber die „Tape Pot_high tiled“, aus breitem Klebeband hergestellte Schalen und Eimer. Die „Multiplástica Doméstica“ sind Etageren aus industriell gefertigten Plastikutensilien, die in 1-€-Shops verkauft werden. Sie werden mit alten Bauteilen und Steckern verbunden. Hier steht weniger die Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung als vielmehr die originelle Idee im Vordergrund. Auch die „Bambi Mat Bag“ aus China folgt dieser Direktive, ist hier doch lediglich die Außenhaut einer Damenhandtasche aus Bambusfasern traditionell gewebt. Bei der „Obstetagere“ aus Terrakottatöpfen und -schalen aus dem Baumarkt kann ich auch auf den zweiten Blick keinen „Upcycling-Status“ erkennen. Was natürlich auch an meinem strengen Blick liegen könnte.
Meine Favoriten waren die Glastische mit einem Fuß aus Alt- und Fehldruckpapier, das zu dünnen Ringen gerollt und konisch aufeinander geschichtet war. Sah nach richtig viel Arbeit aus. Oder die aus Magnetbändern gewebten Säcke, mit feinen Streifen, oft silbrig schimmernd. Oder das Schachspiel aus Sekt- und Weinkorken.
Gut gefallen hat mir auch die Website mit den → Workshop-Videos, die das Making-of einiger Ideen zeigen.
Die Ausstellung zeigt insgesamt 76 Arbeiten von 53 DesignerInnen aus 7 Regionen. Sie endet am 21. Januar 2018 und wird anschließend in Bangkok und London gezeigt.
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