Über Plastikmüll am Strand habe ich schon geschrieben. Der ist ebenso unschön wie sichtbar, macht aber nur einen Teil des Problems aus. Weniger offensichtlich – aber nicht weniger häufig – sind mikroskopisch kleine Plastikpartikel: Mikroplastik. So werden Kunststoffteilchen mit einer Größe im Mikro- und Nanometerbereich bezeichnet.

Verwendung findet Mikroplastik z.B. in der Kosmetikindustrie als Schleifmittel, Filmbildner oder Füllstoff, aber auch in flüssiger Form zum Beispiel als Bindemittel. Duschgele, Gesichtspflegeprodukte, Makeup oder Shampoos – überall finden sich die kleinen Kügelchen. Sie sind zu klein für unsere Kläranlagen und landen so über den Weg Dusche – Abfluss – Abwasser im Meer. Dort wirken die Teilchen wie Magnete auf Umweltgifte, Tiere fressen die Kügelchen und gelangen so in die Nahrungskette – und damit auch auf unsere Teller.

Umweltverbände setzen sich seit langem für ein Verbot von Mikroplastik in Körperpflegeprodukten ein. Aber auch die KonsumentInnen sind gefragt. Ein Boykott der inkriminierten Produkte ist leicht möglich, weil es bereits Hersteller gibt, die bei der Produktion auf Mikroplastik verzichten. Der BUND hat einen Einkaufsratgeber „Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr“ erstellt, der regelmäßig aktualisiert wird.

Eine Bewertung der Produkte allein über die kleingedruckten Inhaltsstoffe ist für VerbraucherInnen schwierig. Es gilt schließlich, nicht nur Mikroplastik sondern auch andere schädliche Bestandteile zu entdecken. Dabei hilft eine App fürs Smartphone. Mit dieser lassen sich kritische Inhaltsstoffe leicht feststellen. Für iOS und Android gibt es die App „Codecheck“, die Lebensmittel und Kosmetika überprüft. Ich überprüfe damit meine Produkte. Und werde leider fündig: mein Duschgel enthält Acrylates Copolymer, mein Shampoo Polyquaternium-7. Immerhin ist meine Zahncreme sauber. Die App schlägt mir sinnvollerweise unbedenkliche Alternativen vor, die ich beim nächsten Einkauf berücksichtigen werde.

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